Neues Wandbild im Garten der Meerkatze

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Am 7. Juni 2019 wurde im Garten des Atelier Meerkatze ein neues Wandbild enthüllt: «Ohne Titel III». Kurt Volkert, der Gründer des Atelier Meerkatze, hatte die Idee dazu. Zur Mitarbeit lud er Axel Wendelberger und Malte Sonnenfeld ein. Das Wandbild ist ein Triptychon, zu dem jeder der drei Maler eine Tafel (Acryl auf Holz, je 200 x 120 cm) beisteuerte.

Kurt Volkert setzt mit seiner Tafel (Mitte) die Serie der von ihm entwickelten «Palettenbilder» fort. Vor 20 Jahren erdachte er die Technik, aus verbrauchten, mit Resten von Ölfarbe bedeckten Blattpaletten (Abreißblätter zum Mischen von Farbe) Collagen zu erstellen und so aus einem «Abfallprodukt» des Malprozesses neue und interessante Bilder zu schaffen. Mit den über lange Zeit hinweg gesammelten eingetrockneten Blattpaletten sichert der Künstler auf diese Weise sozusagen die Spuren seiner malerischen Tätigkeit.

Malte Sonnenfeld nimmt mit seiner Tafel «truth is found in backyards» (rechts) Bezug zum Garten des Ateliers Meerkatze, einem Ort, der von vielen Besuchern als «magisch» empfunden wird. In seiner «Truth»-Serie denkt der Kölner Maler nach über das Thema Wahrheit und wo oder wie sie gefunden werden kann. Im Zentrum jeder dieser Arbeiten steht eine unverwechselbare Handgeste, die dem Kerngedanken des jeweiligen Bildes Ausdruck verleiht. Für den Garten der Meerkatze streut eine solche Hand hinter Mauerresten die Samen der Wahrheit aus, welche – so der Wunsch des Künstlers – später hier aufgehen und verstanden werden.

Axel Wendelberger, der seit nahezu sechs Jahren hier wohnt und arbeitet, nimmt in der Tafel «Wall and Garden» (links) Strukturen seiner Alltagsumgebung auf und setzt sie als zwei Felder übereinander – einen Ausschnitt der ehemaligen Stadtmauer von Königswinter (oben) sowie die üppige Pflanzenwelt des reizvollen Altstadtgartens (unten). Mit 12 Metern Länge ist dieses längste erhaltene Stück der Stadtmauer von Königswinter, die als «Lapidarium des Siebengebirges» bezeichnet wurde, nicht nur von historischem, sondern auch von geologischem Interesse, denn in ihr finden sich viele der im Siebengebirge vorkommenden Steine, welche unter anderem auch für den Bau des Kölner Doms verwendet wurden. Wand und Garten gehen in dem Bild bewußt nicht ineinander über, sondern stehen als eigene Elemente getrennt neben- bzw. übereinander.

Besprechung der Veranstaltung im Rundblick Siebengebirge vom 22. Juni 2019:
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